Reine Leere | Janwillem van de Wetering

Der volle Titel dieses dritten Bandes über Zen (genauer: Za-Zen, der Kunst, wie Herr Bhudda zu sitzen) sagt vieles: »Reine Leere – Erfahrungen eines respekt­losen Zen-Schülers«. Ja, wie kann man gegenüber ehr­würdigen Meistern, die die Fragen über Leben & Tod verstanden zu haben scheinen, respektlos schreiben? Man muss diese Menschen näher kennen gelernt haben. Jan Willhelm hat es. Und mit dem nüchternden Blick eines ehemaligen Polizisten, dem sich wundernden eines Schrift­stellers und dem bald nicht so ehrfürchtigem eines Zen-Adeptens nimmt er die vielen Erlebnisse & Skandale auf und berichtet.

Das Interessante ist, dass auch ›Geheimnisse‹ verraten werden, denn darum handelt es sich um die vielen Meilen- ähm, Prüfsteine des Zenschülers: Koans. Viele dieser Rätsel werden im historischen Kontext erläutert und es wird über die Lösung geplaudert. So verliert sich Ehrfurcht und auch Respekt, wenn man über die Machenschaften seiner Roshis hört. Dennoch ist es absolut lesenswert und kostet nur 9€. Trotz der Authentizität wie immer spannend zu lesen, Van de Wetering ist eben auch ein erfolgreicher Krimiautor gewesen.

Geheimtipp: wem die Zenerkenntnisse nicht reichen, der lese die restlichen Kriminalromane van de Weterings mit dem dritten Auge.

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