Schnelle Koan-Lösungen für Schwertkämpfer

Schwertkämpfern (SK) wird nachgesagt, dass diese aus ihrem mäch­ti­gen Hara und notfalls mit Hilfe ihres geerbten 100-jährigen Familien­schwertes Probleme blitz­schnell lösen können. Was antwortest Du auf kniffelige Zen Koans?

Mu (無)-Koan, das schwierigste und berüchtigste Koan von allen (alle Rinzai-Mönche werden damit gedissed). Frage: »Hat ein Hund Bhudda-Natur?« Antwort von Joshu (ein Mönch): »Mu« (= nichts). Antwort SK: bellt kurz wie ein Hund & macht sich dann aus dem Staub. Problem unblutig erledigt.

– Shuzan zeigte seinen Stab vor und fragte: »Wenn ihr dies einen Stab nennt, so verleugnet ihr sein Wesen. Wenn ihr dies keinen Stab nennt, verleugnet ihr die Tatsache. Also – wie wollt ihr dies nennen?« Lösung SK: den Stab zerbrechen – kein Stab, keine dummen Fragen. Fall abgeschlossen.

– Basho sagte zu den Mönchen: »Wenn ihr einen Stock habt, werde ich euch einen geben. Wenn ihr keinen Stock habt, werde ich ihn euch wegnehmen.« Meldung SK: »Ich vertraue nur meinem Schwert.« Check!

Anmerkung für ratlose Iaidoka
Zen-Koans sind berüchtigt: Fragen ohne sachliche Lösung, die nicht auf eine Antwort, sondern auf eine innere Erkenntnis und Handlung zielen. Sie dienen im klösterlichen Kontext der radikalen Aufhebung gewohnter Denkmuster – mit dem Ziel, unmittelbares Gewahrsein zu erzeugen. Es geht um Durchbruch, nicht um Diskussion.

Die hier skizzierten Antworten aus Sicht eines Schwertkämpfers sind keine philosophischen Kommentare, sondern augenzwinkernde Handlungsimpulse aus dem Geist des Budo: Direktheit, Präsenz, Verantwortung.
Wenn ein Zen-Mönch fragt, ob ein Hund Buddha-Natur hat, bellt der Schwertkämpfer kurz und geht. Wenn gefragt wird, ob ein Stab nun ein Stab/* ist oder nicht – dann zerbricht er ihn. Die Frage ist damit nicht logisch gelöst, sondern entmachtet. Kein Platz für Grübeln – der Augenblick ist richtig. Verkopfte Forschungsfragen über Stock-Objekte helfen nicht weiter, ein Schwert ist real.

/* mit Stab ist der Wanderstab gemeint, der den wandernden Mönch und seinen Weg symbolisiert. Einerseits—andererseits ist er auch physisch vorliegend als harmloses Rätselobjekt.

Es soll keine Kritik am Zen sein. Im Gegenteil: Die Fragen der Mönche und die Antworten der Kämpfer stehen nicht im Widerspruch. Beide wissen: Kein anderer wird dein Leben für dich leben.

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